Mediation dient einer Konsensfindung der beteiligten Personen im Konflikt und ist eine Alternative zu juristischer Verständigung bei belastenden persönlichen Auseinandersetzungen. Sie kann sehr effektiv zu einer außergerichtlichen Einigung beitragen und stellt zumeist eine günstigere Alternative zu anderen Streitverfahren und komplexen Entscheidungsprozessen dar.
Können „gelöste“ oder „durchlebte“ Konflikte Energien freisetzen, persönliches Wachstum fördern und Verbindungen stärken?
Einer meiner Grundannahmen ist, dass in einem Streit bei den Beteiligten individuelle Bedürfnisse im Mangel liegen. Im Streit stehen die eigenen vitalen Lebenskräfte und Lösungsstrategien häufig nur reduziert oder gar nicht zur Verfügung. Häufig werden starke Gefühle im Kontakt mit der/den Streitpartner*innen und bei Klärungsversuchen aktiviert. Das wiederum führt, in Wiederholungsschleifen wie spiralenförmig zu streitendem und vorwurfsvollem Ausdruck und zu einer Verstärkung des Konfliktes, weil eigene und bewährte Bewältigungsstrategien in dem aktuellen Geschehen nicht hilfreich eingesetzt werden können. Daraus entwickelt sich mitunter der Wunsch, neben der Klärung des Konfliktes, die eigene emotionale Kompetenz als eine wichtige Fähigkeit und Ressource wiederzufinden, diese zu stärken oder zu trainieren um menschliche Auseinandersetzungen, Streitfälle und Interessengegensätze, grundsätzlich anders als bisher erlebt, angehen zu können.
Ein Ziel ist es mittels Mediation zu einer Bereitschaft zur Kooperation und Verständigung und einer Konsensfindung der Beteiligten beizutragen. Das geschieht durch verschiedene Methoden und Haltungen wie zum Beispiel: Allparteilichkeit, aktives Zuhören, Gewaltfreie Kommunikation, „Blinde Flecken“ erhellen, Strategien für eine Zufriedenheit entwickeln, Integration statt Polarisation in den Vordergrund zu stellen, aus „win-lose“ Haltungen neue win-win-win Strategien zu vereinbaren und sehr allgemein, durch gesteigerte Motivation und Zufriedenheit eine erfahrbare Klarheit und Lebendigkeit zu ermöglichen. Zum Gelingen sind allgemeine Voraussetzungen wie Freiwilligkeit, Offenheit, Eigen/-Verantwortlichkeit, respektvolles Verhalten, Lösungsorientierung nötig.